Ursachen und Behandlung von störendem Juckreiz im Intimbereich.
Juckende Scheidedas unangenehme Kribbeln im Schritt
Juckreiz im Intimbereich – niemand spricht gern darüber, obwohl es dafür keinen Grund gibt. Was in aller Regel harmlos ist, kann sich allerdings auch als Anzeichen einer Krankheit äußern, zum Beispiel für einen Scheidenpilz. Eine juckende Scheide beziehungsweise ein Juckreiz im Intimbereich kann verschiedene Ursachen haben.
Jede betroffene Person nimmt eine juckende Scheide unterschiedlich wahr. Bei der einen sind es vielleicht juckende Vulvalippen, bei der anderen möglicherweise ein Jucken in der Scheide. Egal, wie ihr das Gefühl wahrnehmt: Es ist lästig und stresst euch zusätzlich in eurem Alltag. Das muss aber nicht sein, es gibt sogar mehrere Behandlungsmöglichkeiten!
In diesem Beitrag dreht sich alles um den lästigen Juckreiz in der Scheide, warum das in den verschiedensten Lebensphasen vorkommen kann und was ihr dagegen tun könnt. Stattet jedoch frühzeitig eurer Gynäkologin oder eurem Gynäkologen einen Besuch ab, wenn ihr euch nicht wohlfühlt: Hört auf euren Körper, denn ihr habt nur diesen einen! Ihr seid sicher nicht die ersten Patient:innen mit einem Juckreiz in der Scheide.
Worüber wir sprechen wollen
Was sind die Begleitsymptome einer juckenden Scheide?
Wo und an welcher Stelle es juckt, ist nicht immer genau auszumachen – denn das Gefühl ist häufig „oberflächlich“. Meist ist es aber der äußere Intimbereich (Vulva), der die Beschwerden macht. Dazu zählen die großen und die kleinen Schamlippen, der sichtbare Teil der Klitoris, der Venushügel und der Scheideneingang. Dennoch kann auch die Scheide selbst unangenehm jucken und brennen.
Zu typischen Begleiterscheinungen einer juckenden Scheide klagen die betroffenen Personen also oft über vermehrten vaginalen Ausfluss und Wundsein.
Eine juckende Scheide hat verschiedene Ursachen
Wie bereits angedeutet, muss ein Juckreiz an der Scheide kein Pilz sein. Lästiger und anhaltender Juckreiz kann verschiedene Gründe haben, dazu zählen:
- Scheidentrockenheit – typisch in der Schwangerschaft oder den Wechseljahren
- die falsche Intimpflege – „scharfe“ Pflegeprodukte begünstigen Juckreiz
- eine bakterielle Infektion der Scheide, zum Beispiel bakterielle Vaginose
- mechanische Reizung (zum Beispiel zu enge Unterwäsche)
- Krankheiten wie Diabetes mellitus
- Hauterkrankungen wie Ekzeme, Allergien oder Autoimmunerkrankungen der Haut
- Medikamente oder Strahlentherapien
- psychische Ursachen
und manchmal juckt die Vulva ohne bestimmbare Ursache – Mediziner nennen das: Vulvodynie
Auch die Intimrasur kann zu Irritationen führen und einen Juckreiz auslösen. Im Blogbeitrag „Bikinizone rasieren? Das solltest du wissen!” erfahrt ihr mehr!
Wenn euch der Juckreiz über einen ungewohnt langen Zeitraum plagt, solltet ihr keine falsche Scham haben und zu einer Gynäkologin oder einem Gynäkologen gehen. Dort sind eure Beschwerden gut aufgehoben und beinahe alltäglich. Darüber hinaus gilt: Je profunder die Diagnose, desto treffender auch die Therapieempfehlung und desto größer der Heilungserfolg.
Jucken oder Brennen durch Scheidenpilz
Eine häufige Ursache für Juckreiz oder Brennen im Intimbereich sind Infektionen durch den Pilz Candida albicans. Der Juckreiz durch Scheidenpilz kann bisweilen stark und unerträglich sein. Ein typisches Symptom ist auch weißlich-krümeliger vaginaler Ausfluss.
Therapie bei Juckreiz durch Scheidenpilz
Antipilzmittel (Antimykotika) mit dem bewährten Wirkstoff Clotrimazol bewirken in der Regel schnelle Linderung und sind rezeptfrei in der Apotheke erhältlich. Das Medikament ist sicher und zuverlässig – das gilt auch für Schwangerschaft und Stillzeit.
Zur Therapie empfiehlt sich eine dreitägige Behandlung mit der KadeFungin 3 Kombi-Packung, bestehend aus Creme und Vaginaltabletten. Die Tabletten führt ihr an drei aufeinanderfolgenden Tagen, abends vor dem Schlafengehen, mit dem beiliegenden Applikator in die Scheide ein.
Eine Ausnahme gilt für Schwangere: sie lassen den Applikator weg und nutzen den Finger.
Die Creme gegen den Juckreiz der Scheide tragt ihr dreimal täglich auf die äußeren Schamlippen und den Bereich zwischen Scheideneingang und After auf.
Juckende Scheide: Ursache Schwangerschaft
Juckreiz oder Brennen im Intimbereich kann, wie bereits erwähnt, durch Scheidentrockenheit ausgelöst werden. Dann fehlt dem Intimbereich spürbar Feuchtigkeit. Hinter dem Feuchtigkeitsmangel verbergen sich oftmals hormonelle Kapriolen, genauer gesagt eine reduzierte oder schwankende Östrogenproduktion.
Daher sind Frauen in der Schwangerschaft oder Stillzeit und in den Wechseljahren besonders häufig davon betroffen. Aber auch bei Krebspatientinnen mit Chemo- oder Strahlentherapie, bei Einnahme der Mikropille oder anderer Medikamente kann Scheidentrockenheit auftreten. Ein Juckreiz an der Scheide während der Schwangerschaft oder juckende Schamlippen in der Schwangerschaft gehören also manchmal zum Alltag!
Eine juckende Scheide während der Periode
Vor und während eurer Periode vollbringt euer Körper wahre Wunder, was die hormonellen Veränderungen angeht. Vor eurer Monatsblutung ändert sich der pH-Wert eurer Scheide, was wiederum einen Juckreiz vor der Periode beziehungsweise eine juckende Scheide auslösen kann.
Häufig wird ein Juckreiz nach der Periode durch die Nutzung von Monatshygieneartikel ausgelöst. Denn zum Beispiel Tampons saugen nicht nur das Menstruationsblut, sondern auch die Feuchtigkeit eurer vaginalen Schleimhäute auf. Das Resultat ist meist eine zu trockene Scheide, die wiederum unangenehm juckt.
Ärztliche Untersuchungen (am besten bei der Gynäkologin oder beim Gynäkologen) bringen Klarheit und schaffen neben den Beschwerden auch quälende Sorgen aus dem Weg. Zunächst erkundigt sich die Ärztin oder der Arzt nach den Symptomen und eurer „Geschichte“. Weiterhin wichtig sind Fragen zum Zeitpunkt des Auftretens, zur Häufigkeit oder zu den betroffenen Stellen. Der gründlichen Abklärung des Juckreizes dienen außerdem Hinweise auf Erkrankungen wie Diabetes und zu euren Lebensumständen.
Die Gynäkologin oder der Gynäkologe untersucht dann den äußeren und den inneren Genitalbereich sowie den Gebärmutterhals, aber auch Körperbereiche, die mit dem Intimbereich eigentlich nichts zu tun haben. Liegt beispielsweise ein Ekzem der gesamten Haut vor, kann sich das genital auswirken. Mittels Sichtbefund, vaginalem Abstrich, mikroskopischer Untersuchung oder dem Anlegen einer Kultur kann eine exakte Diagnose gestellt und die geeignete Therapie eingeleitet werden.
Juckende Scheide Hausmittel
Auch wenn Hausmittel als natürliche Form der Therapie bei einer juckenden Scheide oder anderen Symptomen als sanfte Alternative erscheinen, sind sie im Intimbereich fehl am Platz. Es können weitere Reizungen oder eine Verschlechterung der unangenehmen Beschwerden heraufbeschwört werden. Das Jucken im Intimbereich mit Hausmitteln loswerden zu wollen, macht das Ganze meist also nur noch schlimmer!