#LebedeinenZyklusZyklus

Ganz nach dem Motto #LebedeinenZyklus erhaltet ihr Tipps für Behandlungsmöglichkeiten bei Menstruationsbeschwerden und erfahrt, wie ihr euren Zyklus sogar gezielt für euch nutzen könnt, um im Einklang mit dem Zyklus durch den Alltag zu gehen.

Die Phasen des weiblichen Zyklus

Die Phasen des weiblichen Zyklus

Starten wir mit ein paar Fakten zum Zyklus: Wie verläuft der Menstruationszyklus? Der weibliche Zyklus beschreibt die Prozesse vom Beginn der Menstruation bis zum Einsetzen der nächsten Periode. Im Durchschnitt dauert dies rund 28 Tage – jedoch ist das nur ein errechneter Schnitt, jeder Zyklus kann variieren und individuelle Ausprägungen haben. Von einem “normalen” Zyklus spricht man bei einer Zyklusdauer zwischen 23 und 35 Tagen. Mehr zum Thema unregelmäßige Zyklen erklären wir im untenstehenden Abschnitt.

Eure Zyklusphasen variieren und ihr macht unterschiedliche Erfahrungen in den einzelnen Zyklen? Das ist völlig normal und gut, wenn ihr mit euch und eurem Körper aufmerksam umgeht. Denn wenn wir unseren Zyklus verstehen, können wir ihn schätzen lernen.

Es ist komplex: Innerhalb des Zyklus durchläuft der weibliche Körper durch ein gekonntes Zusammenspiel aus Östrogen und Progesteron zahlreiche hormonelle Prozesse. Diese Veränderungen gehen natürlich nicht spurlos an uns vorbei: Wir durchlaufen körperlich und mental quasi die unterschiedlichen Jahreszeiten innerhalb eines Zyklus. Klingt spannend? Ist es auch!

Wir erklären euch, was es mit dem weiblichen Zyklus und den Jahreszeiten auf sich hat – im medizinischen Kontext und was das konkret auf der gefühlten und emotionalen Ebene bedeutet.

Der Menstruationszyklus kann in vier Phasen1 unterteilt werden

Follikelphase (Tag 1 bis 13)

Der Frühling in uns

Medizinisch gesehen:

  • Wie auch im Frühling „erwacht“ der Körper und beginnt in dieser Phase, sich auf eine mögliche Befruchtung vorzubereiten: Mehrere sogenannte Follikel reifen zu jeweils einer Eizelle heran und die Gebärmutterschleimhaut wird aufgebaut.
  • In dieser Eireifungsphase treten kaum Menstruationsbeschwerden auf, was mit dem erhöhten Serotoninspiegel aufgrund der Ausschüttung von Östrogen zusammenhängt.
  • Die Dauer der Follikelphase variiert von Frau zu Frau – je nach Länge des Zyklus.
  • Auch die Menstruation zählt mit in die Follikelphase. Die Zählweise des Zyklus beginnt in der Regel mit dem ersten Tag der Menstruation – dazu erfahrt ihr mehr im untenstehenden Part zur Menstruationsphase.

Klartext: Wie fühlen wir uns in der Follikelphase?

  • Die Follikelphase gleicht dem Frühling, da wir uns frisch, ausgeruht und voller Tatendrang fühlen!
  • Wir spüren in dieser Phase eine aufsteigende Lebensenergie, die Haut wird reiner und strahlt dank des steigenden Östrogenspiegels und wir können uns von der eher unangenehmen Achterbahn unserer Stimmungslage zum Zyklusende für eine Weile verabschieden.

Tipp für den Alltag:

  • Nutzt den Energieschub und Tatendrang in dieser Phase: Der Start neuer Projekte oder Pläne bieten sich hier gut an – sowohl im privaten als auch beruflichen Kontext.
  • Plant Unternehmungen, die euch Freude bereiten.
  • Sportliche Aktivitäten gehen euch in dieser Phase leichter von der Hand.

Ovulation (ca. Tag 14)

Es wird Sommer

Medizinisch gesehen:

  • Die Ovulationsphase wird auch „Eisprungphase” genannt, denn das Ei „springt” jetzt aus seiner Hülle.
  • Von einem 28-Tage-Zyklus ausgehend findet der Eisprung in der Zyklusmitte (meist um Tag 14) statt, bei längeren oder unregelmäßigen Zyklen später oder früher.
  • Kurz vor dem Eisprung erreicht der Östrogengehalt in unseren Körpern seinen Höhepunkt – Zyklusbeschwerden sind jetzt die Ausnahme.
  • Um diesen Zeitpunkt sind wir am fruchtbarsten.

Klartext: Wie fühlen wir uns in der Ovulationsphase?

  • Nach dem Frühling kommt der Sommer – die Ovulationsphase beschert uns eine extra Portion Selbstbewusstsein, Unternehmungslust und Energie!
  • Während dieser Phase fühlen sich viele Frauen konzentrierter und kreativer – aber auch attraktiver1.

Tipp für den Alltag:

  • Gehe mit dem Schwung aus der Follikelphase direkt weiter und setzt deine Projekte und Pläne um.
  • Die volle Ladung Energie und Selbstbewusstsein könnt ihr für gesellige Unternehmungen und Aktivitäten nutzen.
  • Neue Leute treffen macht in dieser Zeit besonders viel Spaß!

Lutealphase (ca. Tag 15 bis 28)

Der Herbst hält Einzug

Medizinisch gesehen

  • Die Lutealphase wird auch „Gelbkörperphase” genannt, denn aus der zurückbleibenden Eihülle bildet sich jetzt der hormonbildende Gelbkörper.
  • Der Östrogenspiegel sinkt ab, während das Progesteron nun dominant ist. Es bereitet die Gebärmutterschleimhaut auf die Einnistung der befruchteten Eizelle vor.
  • Oft kommt es durch das Wechselspiel zu einem Stimmungswechsel: Im Gegensatz zum euphorisierenden Östrogen hat Progesteron eine dämpfende und beruhigende Wirkung. Frauen sind weniger aktiv und fühlen sich oftmals müde.
  • Auch setzten Menstruationsbeschwerden ein oder nehmen zu. In dieser Phase kommt es häufig zum Auftreten von Beschwerden wie dem prämenstruellen Syndrom (kurz: PMS).
  • Kommt es zu keiner Befruchtung der Eizelle, bildet sich der Gelbkörper zurück und die Menstruation setzt ein

Klartext: Wie fühlen wir uns in der Lutealphase?

  • So wechselhaft wie das Wetter im Herbst fühlen auch wir uns in der Lutealphase: Die hormonellen Veränderungen führen oftmals zu Stimmungsschwankungen.
  • Erste Veränderungen der Haut setzen ein und die PMS-Symptome wie zum Beispiel Stimmungsschwankungen, Brustschmerzen oder Blähungen, machen sich bemerkbar.
  • Wir spüren – es geht Richtung Menstruation, die dem Winter gleicht.

Tipp für den Alltag:

  • Lasst es etwas ruhiger angehen!
  • Es ist völlig in Ordnung, sich nicht so gesellig zu fühlen und etwas mehr Zeit für sich zu nehmen.
  • Sportliche Aktivitäten können sehr anstrengend sein – probiert es doch mit ein paar Stretching und Yoga-Übungen, die euch guttun.

Menstruation (Tag 1 bis 7)

Der Winter ist eingebrochen

Medizinisch gesehen

  • In der Menstruationsphase wird die Gebärmutterschleimhaut durch Kontraktionen der Gebärmuttermuskulatur abgestoßen und zusammen mit Blut ausgeschieden. Sie wird auch als Übergangsphase von einem Zyklus in den nächsten folgenden angesehen.
  • Der erste Tag der Periode ist auch der 1. Tag im Zyklus. Die Länge der Regelblutung variiert von Frau zu Frau und sogar von Zyklus zu Zyklus einer Frau.
  • Durch die spürbaren Kontraktionen der Gebärmuttermuskulatur kommt es dabei häufig zu Regelschmerzen. Zahlreiche Frauen klagen über starke Regelschmerzen an den ersten Tagen, die dann nachlassen.
  • Zyklusbeschwerden können in dieser Phase vor allem starke Regelblutungen und Regelschmerzen sein. Oftmals lassen die Symptome nach den ersten Tagen nach oder werden milder.
  • Nach der Menstruation beginnt erneut der Zyklus von Aufbau, Abbau und Abstoßung der Gebärmutterschleimhaut.

Klartext: Wie fühlen wir uns während der Menstruation?

  • Im Winter sind die Tage kürzer und dunkel – so können auch wir uns während der Menstruation fühlen: müde, energielos mit einem erhöhten Bedürfnis nach Wärme und Ruhe.
  • Mit dem Einsetzen der Menstruation treten meist die Regelschmerzen ein. Das kann natürlich Auswirkungen auf den Alltag haben und wir sind nicht mehr so leistungsfähig wie zuvor.

Tipp für den Alltag:

  • Die Menstruation verlangt uns immer wieder einiges ab – gönnt euch eine Pause, hört auf eure Bedürfnisse und gebt Acht auf euch.
  • Ausreichend Schlaf, Wärme und Ruhe geben euch Kraft.
  • Lindert eure gegebenenfalls auftretenden Menstruationsbeschwerden wie Regelschmerzen oder starke Regelblutungen mit den für euch passenden Behandlungsmöglichkeiten.

Wer hormonelle Verhütungsmittel wie die Pille einnimmt, kann einen abweichenden Zyklus haben. Denn die Einnahme der Pille beeinflusst die beschriebenen hormonellen Prozesse im Körper.

Den Zyklus schätzen lernen

Lebe deinen Zyklus

Während jeder einzelnen Zyklusphase leistet unser Körper Großartiges – der Menstruationszyklus ist ein wahres Wunderwerk des weiblichen Körpers. Die benötigten Stoffwechselprozesse und die Ausschüttung wichtiger Hormone finden in einem gekonnten Zusammenspiel statt.

In jeder Zyklusphase ändert sich also unser geistiger und körperlicher Zustand – das heißt, jede einzelne Phase bestimmt, wie wir uns fühlen, was uns bewegt, wie stark unsere Motivation oder Kreativität ist. Und ob wir uns aktiv ins Leben stürzen wollen oder lieber Ruhe bevorzugen. Je besser wir unseren Zyklus und die einzelnen Phasen verstehen, umso mehr können wir diesen sogar aktiv für uns nutzen. Ganz nach dem Motto #LebeDeinenZyklus!

Es lohnt sich, sich mit eurem Zyklus zu beschäftigen. Hört während jeder einzelnen Zyklusphase in euren Körper hinein und nehmt die Feinheiten und Emotionen wahr. Das kann helfen, eure Bedürfnisse (besser) kennenzulernen und zu fühlen, was euch jetzt guttut.

Unregelmäßiger Zyklus

Unregelmäßige Zyklen sind keine Seltenheit. Der 28-Tage-Zyklus aus den Lehrwerken der letzten Jahrzehnte ist sogar eher die Ausnahme: Nur dreizehn Prozent der Zyklen sind genau 28 Tage lang, wie eine Studie aus über 35.000 Zyklen ergab1. Die tatsächliche Zyklusdauer variiert von Frau zu Frau. Von einem unregelmäßigen Zyklus wird gesprochen, wenn dieser kürzer als 23 Tage oder länger als 35 Tage ist.

Wie kommt es dazu, dass sich die Zykluslänge plötzlich verändert?

  • Hormonelle Schwankungen: Das Absetzen der Pille kann ein Auslöser dafür sein, aber auch nach einer Schwangerschaft oder vor den Wechseljahren treten häufiger Zyklusschwankungen auf.
  • Folgende Faktoren können eine Rolle spielen: Über- oder Untergewicht, plötzlicher Gewichtsverlust, Leistungssport, Stress und psychische Belastungen, denn sie sind eng gekoppelt an hormonelle Prozesse.
  • Auch eine medikamentöse Behandlung oder eine Impfung können sich individuell auf den Zyklus auswirken. So ergab eine Studie, dass sich der Zyklus nach der Corona-Impfung um durchschnittlich etwa einen Tag verlängert habe2.
  • Die häufigste Ursache für das Ausbleiben der Regelblutung ist eine Schwangerschaft. Jedoch können auch andere Ursachen dahinterstecken, daher sollte dies immer ärztlich abgeklärt werden.

Wie wirkt sich ein unregelmäßiger Zyklus auf die Fruchtbarkeit aus?

Mit einem unregelmäßigen Zyklus ist es durchaus möglich, schwanger zu werden – wenn ein Eisprung stattfindet. Hierbei solltet ihr euren Zyklus überwachen, um eure fruchtbaren Tage zeitlich eingrenzen zu können.

1 Malteser Arbeitsgruppe Natürliche Familienplanung (Hrsg.): Natürlich und sicher. Das Praxisbuch. 18. Auflage. Stuttgart 2011.
2 https://www.frauenaerzte-im-netz.de/aktuelles/meldung/corona-impfung-moegliche-zyklusveraenderung-voruebergehend-und-unbedenklich/

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