Eine trockene Scheide entsteht, wenn sie Feuchtigkeit einbüßt. Dafür gibt es zahlreiche Ursachen, meist fehlt Östrogen.
Scheidentrockenheit unter Frauen weit verbreitet
Themen wie das intime Wohlbefinden sind sehr persönlich und viele Frauen trauen sich gar nicht erst, über Probleme im Intimbereich zu sprechen. Keine Frage: Auch Scheidentrockenheit ist ein Thema, worüber keiner wirklich gerne redet.
Wenn auch ihr unter Trockenheit von Vagina und Vulva (äußerer Intimbereich) leidet, seid ihr nicht alleine! Wir finden: Es ist wichtig, diesem Thema Raum zu geben. Scheidentrockenheit ist etwas ganz Normales und kann in verschiedenen Phasen unseres Lebens auftreten. Das muss aber nicht heißen, dass wir sie einfach so hinnehmen müssen. Das Gute: Es gibt Wege und Möglichkeiten, die Symptome auch ohne Hormone zu lindern.
Worüber wir sprechen wollen

Scheidentrockenheit: was ist das eigentlich?
Scheidentrockenheit wird oft verwendet für die Bezeichnung von Beschwerden der Vagina und Vulva (äußerer Intimbereich), der sogenannten vulvovaginalen Trockenheit. Spürbar mangelt es der Vagina an Feuchtigkeit. Eine Lubrikation, also die natürliche Befeuchtung der Vaginalhaut durch körpereigene Gleitflüssigkeit, ist in dem Falle nicht immer ausreichend vorhanden, was ganz schön unangenehm sein kann.
Zudem wird die Vaginalhaut dünner, empfindlicher und weniger durchblutet. Auch die Haut der Vulva ist spürbar trockener und empfindlicher gegenüber äußeren Reizen. Die Haut im äußeren Intimbereich bildet weniger hauteigene Fette und kann weniger Feuchtigkeit binden. Dieser Feuchtigkeitsmangel, führt auf Dauer zu verschiedenen Beschwerden.
Ist die Intimhaut trocken, zwickt es in alltäglichen Situationen wie beim Sitzen, Laufen oder Radfahren. Auch Sex und der Gang zur Toilette können dann schmerzhaft sein. Erfahrt mehr über die Symptome der vulvovaginalen Trockenheit und wie ihr diese lindern könnt.
Warum wird die Scheide trocken?

Eine wichtige Rolle spielt das Hormon Östrogen. Dieses fördert die Zellerneuerung, die Elastizität und den Feuchtigkeitsgehalt der Haut, auch im Intimbereich. Es beeinflusst ebenso die Bildung wichtiger Stoffe in der Haut wie Lipide (Fette), Kollagen und Hyaluronsäure. Fehlt Östrogen verkümmert die Haut von Vagina und Vulva, es kommt zur sogenannten vulvovaginalen Atrophie. Die Vaginalhaut wird dünner, weniger durchblutet und befeuchtet. Auch der äußere Intimbereich verändert sich, die Labien (Schamlippen) sind weniger gepolstert, die Haut wird trockener, sensibler und weniger elastisch.
Betroffen von dem Östrogenmangel im Intimbereich ist jede Frau, da die Eierstöcke natürlicherweise nach den Wechseljahren kein Östrogen mehr bilden. Meist leiden Frauen in und nach den Wechseljahren an Scheidentrockenheit.
Doch auch bei jüngeren Frauen kann Scheidentrockenheit auftreten. So können die Einnahme bestimmter Medikamente, Krebsbehandlungen oder auch psychische Faktoren die Befeuchtung der Vagina beeinträchtigen.
Welche Faktoren Scheidentrockenheit begünstigen und woher diese kommt, erfahrt ihr in diesem Beitrag zu Ursachen von Scheidentrockenheit.
Scheidentrockenheit: belastend, aber gut behandelbar
Trockenheit im Genitalbereich ist ein sensibles Thema. Und nicht nur das: sie ist auch extrem störend, denn sie beeinflusst sowohl unser eigenes Wohlbefinden als auch unser Liebesleben. Denn für Frauen mit einer trockenen Scheide kann Sex unangenehm und auch schmerzhaft sein. Dies liegt daran, dass die dünne Vaginalhaut nicht ausreichend befeuchtet und leicht wund wird. Brennende Schmerzen können die Folge sein.
Gründe für eine trockene Vagina
Wie bereits erwähnt, führt Östrogenmangel im Intimbereich zu einer Verkümmerung (Atrophie) der Haut von Vagina und Vulva. Doch was den Östrogenmangel auslöst, kann unterschiedlich und individuell sein. In einigen Fällen können auch nicht-hormonelle Faktoren wie Intimhygiene, Grunderkrankungen oder psychische Belastungen Scheidentrockenheit begünstigen.
Oft sind die Beschwerden individuell unterschiedlich ausgeprägt und nehmen mit dem Lebensalter bzw. dem fortschreitendem Mangel an Östrogen zu. Bei anhaltenden Beschwerden und bestehenden Krankheiten ist das Gespräch mit Apotheker:innen oder Ärzt:innen ein Muss.
- Befindet Ihr euch in oder nach den Wechseljahren?
- Verhütet Ihr mit der Pille?
- Seid ihr in einer Therapie wegen einer Krebserkrankung?
- Leidet ihr an chronischen Erkrankungen wie Diabetes mellitus?
- Leidet ihr an Stress oder seid emotional stark belastet?
Scheidentrockenheit kann jede Frau betreffen
Wer glaubt, dass jüngere Frauen von Scheidentrockenheit verschont bleiben, der irrt sich. Scheidentrockenheit ist ein altersübergreifendes Thema und kommt vor:
- bei der Einnahme von bestimmten Arzneimitteln, wie der Pille
- während der Menstruation: Denn ein niedriger Östrogenspiegel in dieser Zyklusphase führt zur geringeren Befeuchtung.
- bei Frauen nach der Geburt und in der Stillzeit können auch unter vaginaler Trockenheit leiden
- bei Krebspatient:innen während und nach einer Chemo oder Strahlentherapie
Oft sind Frauen in den Wechseljahren von vulvovaginaler Trockenheit betroffen. Im Verlauf der Wechseljahre verändert sich ihr Hormonspiegel. Ihr Körper produziert weniger Östrogen.
Dadurch wird die Scheidenhaut dünner, weniger durchblutet und gibt auch weniger Flüssigkeit ab. Dies begünstigt eine trockene Scheide. Sie wird empfindlicher und auch anfälliger für Infektionen wie Scheidenpilz.
Scheidentrockenheit: auch eine Frage der Pflege
Wenn ihr euren Intimbereich richtig pflegt, könnt ihr Beschwerden lindern und weiterer Trockenheit vorbeugen. Erfahrt mehr darüber, wie ihr Scheidentrockenheit vorbeugen und sanft behandeln könnt.
Ihr wollt noch mehr über das Thema Scheidentrockenheit erfahren? Dann schaut unbedingt bei unserem MINA-Blog vorbei!





