Auch wenn du ungerne darüber sprichst: bei Intimproblemen gibt es Erkrankungen, die einen Besuch beim Ärzt:innen notwendig machen.
Gynäkologie: Das erwartet euch beim Praxisbesuch
Auch bei Scheidenpilz gibt es Krankheitsverläufe, die einen Besuch bei Ärzt:innen notwendig machen. Und, ganz wichtig: Eine bakterielle Vaginose müsst ihr unbedingt von euren Frauenärzt:innen behandeln lassen. Hier gilt, ihr braucht euch für euren Körper nicht zu schämen. Holt euch frühzeitig medizinischen Rat ein, denn mit eurem Problem seid ihr garantiert nicht allein. In diesem Beitrag dreht sich alles um den Besuch in der gynäkologischen Praxis.
Worüber wir sprechen wollen
Keine Scheu vor gynäkologischen Untersuchungen
Der Gang zu Ärzt:innen stellt für viele von euch, die von einer Erkrankung in der Intimregion betroffen sind, eine kleine Hürde dar. Häufig zerbricht man sich den Kopf:
- Was soll ich sagen?
- Wie soll ich die unangenehmen Symptome beschreiben?
- Wie wird die Untersuchung aussehen?
All diese Bedenken sind absolut verständlich, aber ebenso unbegründet! Infektionen der Vagina gehören zum Alltag eines jeden Gynäkologen. Den Ärzt:innen reichen meist schon ganz wenige Stichworte („es juckt irgendwie…“, „Irgendwie ist da ein merkwürdiger Geruch…“), um zu verstehen, worum es geht.
Vertraut euch eurem Arzt oder Ärztin an und schämt euch nicht, über eure Symptome zu sprechen! Zur weiteren Diagnose wird dann ein Abstrich aus der Scheide entnommen, der Klarheit über eine mögliche Erkrankung liefert.
Der gynäkologische Abstrich
Unter einem gynäkologischen Abstrich versteht man die Entnahme von Sekret aus der Vagina (Scheide) sowie Zellmaterial vom äußeren Muttermund, dem Zervixkanal (Gebärmutterhalskanal) oder der oberen Scheidenwand.
Die Entnahme erfolgt mit einem sterilen Wattetupfer, bzw. einer kleinen Bürste, und kann Aufschluss geben über vorliegende Erkrankungen wie Bakterien- und Pilzinfektionen. Zusätzlich dient er zur Krebsfrüherkennung und zur Bestimmung des Reifegrades des Scheidenepithels.
Tausend Fragen: Der erste Frauenarztbesuch
Termin beim Gynäkologen
Der erste Termin bei Gynäkolog:innen – daran kann sich fast jede von euch noch erinnern. Schon Tage vorher schwirren viele Fragen im Kopf herum:
- Was wird bei Frauenärzt:innen genau gemacht?
- Wie sieht es dort aus?
- Muss man sich gleich auf den Behandlungsstuhl setzen?
- Und wo zieht man sich eigentlich aus?
Zur Beruhigung: In Praxen herrscht fast immer eine nette, sehr entspannte Atmosphäre. Ärzt:innen und das Praxispersonal wissen zudem, wie aufgeregt und verunsichert junge Patient:innen häufig sind – und sind deshalb meist besonders freundlich.
Oft fehlen jungen Patient:innen die Worte: Welche Informationen sind wichtig?
Besonders, wenn beim ersten Frauenarztbesuch gleich konkrete Beschwerden (z.B. wie bei einem Scheidenpilz) vorliegen, ist das Gespräch mit Ärzt:innen für junge Frauen eine große Hürde: Was soll ich bloß sagen? Wie die unangenehmen Symptome beschreiben? Vielen ist es auch unangenehm, die betroffenen Körperteile konkret zu benennen.
Doch auch das intime Gespräch mit euren Ärzt:innen ist absolut kein Grund für schlaflose Nächte. Die meisten Gynäkolog:innen sind sehr sensibel und geübt, was „schwierige“ oder vermeintlich unangenehme Gesprächsthemen angeht. Am besten, ihr beschreibt eure Beschwerden einfach ganz normal und unbefangen. So, als würdet ihr mit eurer Mutter oder besten Freundin sprechen!
Es ist übrigens gar kein Problem, zur Beruhigung eine vertraute Person als Begleitung mit zum ersten Frauenarzttermin zu nehmen. Das machen sehr viele junge Patient:innen so!
Eure Frauenärztin kann wertvolle Ratschläge geben
Mütter, Schwestern, beste Freundinnen – sie alle haben gute Tipps und Ratschläge für euch parat. Das steht außer Frage! Wenn es jedoch um das Thema Verhütung oder eine Erkrankung wie Scheidenpilz geht, solltet ihr auf jeden Fall immer auch mit eurer Frauenärztin oder Frauenarzt sprechen. Nur die Expert:innen können genau abschätzen, welche Behandlung oder Verhütungsmethode für euch und eure Altersgruppe richtig ist.
In diesem Video erhaltet ihr genauere Informationen darüber, wann ihr bei einem Scheidenpilz ärztlichen Rat einholen solltet.
Bakterielle Vaginose: Der Gang zum Frauenarzt ist zwingend erforderlich
Die bakterielle Vaginose wird üblicherweise mit einem (stets verschreibungspflichtigen) Antibiotikum behandelt und muss deshalb von Ärzt:innen diagnostiziert und therapiert werden.
Ganz besonders wichtig ist ein umgehender Praxisbesuch für werdende Mütter. Unbehandelt kann die bakterielle Vaginose zu Komplikationen in der Schwangerschaft führen!
Stellen eure Ärzt:innen dann tatsächlich eine bakterielle Vaginose fest, hängt es vom Stadium der Schwangerschaft ab, wie die Erkrankung therapiert wird.