Die 4 Phasen der Wechseljahre

Die Wechseljahre, auch bekannt als Klimakterium, umfassen den Zeitraum der hormonellen Umstellung vor und nach der letzten Monatsblutung im Körper einer Frau. Diese Umstellung beginnt bei jeder von euch zu einem anderen Zeitpunkt und dauert auch unterschiedlich lang.

Das Klimakterium ist generell in vier Phasen unterteilt. Jede dieser Phasen macht sich anders bemerkbar. Ebenso wie die Wechseljahre als Ganzes sind auch Verlauf und Dauer der einzelnen Phasen der Wechseljahre individuell verschieden. Jede Betroffene nimmt diese dabei unterschiedlich intensiv wahr. Umso wichtiger ist es also, die Phasen zu kennen. Denn dann könnt ihr eure spezifischen Symptome besser einordnen.

Wie lange dauern Wechseljahre?

Wie lange dauern Wechseljahre?

Die Wechseljahre sind eine Phase der hormonellen Umstellung und ein ganz natürlicher fortschreitender Prozess, der mehrere Jahre andauert. Jedoch treten nicht über den gesamten Zeitraum die für die Wechseljahre charakteristischen Beschwerden (zum Beispiel Hitzewallungen, Schweißausbrüche) auf. Einer Untersuchung zufolge können diese durchschnittlich bis zu 7,4 Jahre dauern1. Jedoch ist dies sehr individuell, wie wir Frauen selbst. Es gibt Betroffene mit länger andauernden intensiven Beschwerden und auch Frauen, die keine oder nur geringe Hitzewallungen während dieser Zeit verspüren. Wichtig ist, dass wir darüber Bescheid wissen und wissen, wie wir die Symptome lindern können.

Der Beginn der Wechseljahre findet meist etwa um das 45. Lebensjahr statt. Ab diesem Zeitpunkt werden immer weniger der Geschlechtshormone Progesteron und Östrogen in den Eierstöcken gebildet. Dies führt dazu, dass der Eisprung nach und nach ausbleibt. Auch werden die Monatsblutungen unregelmäßig und die Fruchtbarkeit nimmt ab. Die letzte Regelblutung tritt durchschnittlich im Alter von 51 Jahren ein.

Die Wechseljahre enden nach Untersuchungen zu Folge im Alter von etwa 65 Jahren mit dem Einpendeln des hormonellen Gleichgewichts auf einem niedrigen Niveau. Die gute Nachricht: typische Beschwerden der Wechseljahre lassen dann nach.

Erste Anzeichen der Wechseljahre

Erste Anzeichen der Wechseljahre

Zu Beginn der Wechseljahre verändert sich die Zykluslänge kaum merklich, sodass schnell die Frage aufkommt: Bin ich schon in den Wechseljahren?

Ein Anzeichen dafür kann die langsame Verkürzung der einzelnen Perioden und ein unregelmäßiger Zyklus sein. Bei einigen von euch werden gleichzeitig die Abstände zwischen den einzelnen Regelblutungen länger. Auch Zwischenblutungen treten häufiger auf und es kommt öfter zu einem Spannungsgefühl in den Brüsten und Wassereinlagerungen. Auch Schlafstörungen, Stimmungsschwankungen sowie eine zunehmend trockenere Haut, die sich auch in Form von Scheidentrockenheit äußern kann, zählen zu den Symptomen der beginnenden Wechseljahre.

Es gilt also: Zyklusveränderungen können ein Anzeichen für den Beginn der Wechseljahre sein.

Die Prämenopause – Beginn der Wechseljahre

Die Wechseljahre beginnen mit der sogenannten Prämenopause. Sie entspricht dem Zeitraum vor der letzten Menstruation (Menopause) und liegt meistens zwischen dem 45. und 50. Lebensjahr.

  • In dieser Phase nimmt die Produktion der weiblichen Sexualhormone, insbesondere von Progesteron, langsam ab. Dieser Prozess ist schleichend und dauert lang.
  • Bei manchen Frauen kann die Prämenopause auch schon mit 40 anfangen. Während dieser Phase können eure Monatsblutungen trotzdem noch regelmäßig auftreten.
  • Außerdem kann es sein, dass ihr auch sonst keine bemerkenswerten Anzeichen einer Hormonumstellung bei euch spürt. Dennoch wird der Eizellenvorrat in den Eierstöcken langsam weniger, die Umstellung des hormonellen Gleichgewichts hat bereits begonnen.

Die Perimenopause – 2. Phase der Wechseljahre

Bereits ein bis zwei Jahre vor der Menopause beginnt die sogenannte Perimenopause.
Sie dauert bis zu 2 Jahre nach der letzten Regelblutung.

  • Die Follikelreifung lässt in diesem Zeitraum langsam nach und dadurch bleibt der Eisprung immer häufiger aus. In der Folge entstehen auch immer weniger Gelbkörper, die wichtig für die Bildung von Progesteron sind.
  • Der Menstruationszyklus ist durch diese hormonelle Umstellung gestört und schließlich bleibt die Regelblutung ganz aus.
  • Nun sinkt auch die Konzentration an Östrogen ab. Dabei bleibt die Produktion der regelhaft im weiblichen Körper gebildeten männlichen Hormone konstant.

Symptome der Perimenopause

Die Hormonumstellung beeinflusst nicht nur den weiblichen Zyklus, sondern hat auch Auswirkungen auf andere Bereiche, wie Schlaf und Psyche. Etwa zwei Drittel aller Betroffenen sind in dieser Phase von Beschwerden betroffen, wobei die Intensität und Dauer der Beschwerden bei jeder von euch unterschiedlich sind.

Die klassischen Symptome umfassen:

  • Hitzewallungen
  • Unruhe
  • Stimmungsschwankungen
  • Reizbarkeit
  • nächtliches Schwitzen

Auch Brustschmerzen, Gewichtszunahme, Haarausfall und Scheidentrockenheit sind möglich. Für den Erhalt eines gesunden Scheidenmilieus ist vor allem das Hormon Östrogen wichtig. Ein Östrogenmangel kann sich daher auf das Scheidenmilieu auswirken. Dies macht sich meistens über eine Veränderung des Scheidensekretes bemerkbar. Der üblicherweise geruchlose, milchig-weiß bis durchsichtige Ausfluss dient zum Schutz der Scheide vor Infektionen. Im Verlauf der Wechseljahre kann sich dieser verändern oder verringern. Ihr werdet anfälliger für Scheideninfektionen und krankhaften Ausfluss. Östrogen ist ebenso für den niedrigen Blutdruck der meisten Frauen verantwortlich. Sinkt die Konzentration des Hormons im Verlauf der Wechseljahre, kommt es durch den Mangel vermehrt zu Bluthochdruck.

Puh, jetzt sind die Beschwerden am schlimmsten! Aber Kopf hoch, bald habt ihr es geschafft! Denkt immer daran, ihr seid mit euren Beschwerden nicht allein!

Leidet ihr unter möglichen Beschwerden von Scheidenpilz, könnt ihr zunächst unseren Selbsttest zu Rate ziehen. Der Test bietet euch einen Anhaltspunkt, ob ihr ein Intimleiden habt. Holt euch zusätzlich bitte einen ärztlichen Rat ein.

Selbsttest

Jucken, Brennen, Wundgefühl oder riechender Ausfluss? Zieh unseren Selbsttest zu Rate, worum es sich handeln könnte.

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Die Menopause

Die Menopause tritt meist zwischen dem 49. und 55. Lebensjahr ein.

Sie ist definiert als die letzte spontane Regelblutung. Das bedeutet, dass die Menstruation danach für mindestens 12 Monate ausgeblieben ist. Dementsprechend könnt ihr erst im Nachhinein euren individuellen Zeitpunkt der Menopause feststellen.

Symptome der Menopause

Ihr fragt euch, wie sich die Menopause ankündigt? Nur in seltenen Fällen bleibt die Regelblutung von heute auf morgen aus. Die meisten Frauen stellen eher fest, dass ihre Periode nicht mehr so lange andauert oder einfach mal aussetzt. Dies führt zu variablen Abständen zwischen den Monatsblutungen, so dass Zyklen kürzer oder deutlich länger ausfallen. Ebenfalls können Zwischenblutungen oder anhaltende Blutungen auftreten. Auch kann es sein, dass die Periode nach längerem Ausbleiben dann wieder als sehr starke Regelblutung eintritt. Irgendwann ist der Zeitpunkt dann gekommen und die Menstruation setzt komplett aus. Hormonell ist diese Phase insbesondere durch einen Östrogenabfall gekennzeichnet.

Die Postmenopause – Endspurt der Wechseljahre

An die Perimenopause schließt sich die letzte Phase der Wechseljahre an, die Postmenopause. In dieser Phase werden die Wechseljahre ungefähr im Alter von 65 Jahren beendet. Sowohl die Östrogen- als auch Gestagenproduktion versiegen und der Hormonspiegel pendelt sich allmählich auf ein neues Niveau ein. Endlich lassen die hormonellen Schwankungen und somit auch Hitzewallungen, Schweißausbrüche und andere typische Wechseljahresbeschwerden nach.

Das erwartet euch am Ende der Wechseljahre

Das erwartet euch am Ende der Wechseljahre

Endlich seid ihr aus dem Gröbsten raus! Dennoch haben manche von euch aufgrund der niedrigen Östrogenkonzentration mit neuen Beschwerden zu kämpfen. Klassische Anzeichen der Postmenopause sind unter anderem Antriebslosigkeit, Schlaflosigkeit sowie Haarausfall. Zu den möglichen langfristigen Folgen zählen beispielsweise Osteoporose und Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Etwa zwei Drittel der postmenopausalen Frauen leiden an einem lokalen Östrogenmangel im Genitalbereich. Dieser führt zu einer Verringerung der Zellschichten, die die Scheide und die unteren Harnwege auskleiden. Die Folge ist eine geringere Durchblutung und Befeuchtung der Scheidenwand. Es treten Beschwerden vaginaler Trockenheit, wie Brennen, Juckreiz und ein Wundgefühl sowie Schmerzen nach dem Geschlechtsverkehr auf.

Sonderfall – frühe Wechseljahre

Bei wie vielen Frauen die Wechseljahre frühzeitig beginnen, lässt sich schwer sagen, da das Klimakterium ein schleichender und langsam voranschreitender Prozess ist.

Gemäß Schätzungen ist bei den 30-Jährigen zirka 1 von 1.000 Frauen betroffen, bei den 40-Jährigen etwa 1 von 100.

Der Begriff „vorzeitige Wechseljahre“ bezeichnet dabei das Eintreten der Menopause vor dem 40. Lebensjahr. Die Gründe dafür bleiben in den meisten Fällen unklar. Nur in seltenen Fällen scheint ein Gendefekt oder eine Autoimmunkrankheit die Ursache zu sein.

Bin ich vorzeitig in den Wechseljahren?

  • Im Alter von 30 bis 40 Jahren sind die Wechseljahre eigentlich noch „ganz weit weg“. Dennoch kann es vorkommen, dass die Wechseljahre früher als erwartet einsetzen.
  • Im Prinzip werdet ihr dann dieselben Symptome bei euch beobachten, wie ältere Frauen in den Wechseljahren.
  • Dazu zählen Hitzewallungen, nächtliches Schwitzen, Reizbarkeit, Brustschmerzen und Gewichtszunahme. Auch Haarausfall, Scheidentrockenheit, eine verringerte Leistungs- und Konzentrationsfähigkeit sowie Blasenschwäche und Muskel- und Gelenkbeschwerden können hinzukommen.

Beobachtet ihr bei euch schon typische Wechseljahresbeschwerden, obwohl ihr noch gar nicht im richtigen Alter seid? Macht euch erst einmal nicht verrückt. Vorzeitige Wechseljahre sind sehr selten und eure Symptome können auch andere Ursachen haben, zum Beispiel Stress oder sogar eine Schwangerschaft. Lasst dies zunächst ärztlich abklären.

Lautet eure Diagnose „vorzeitige Wechseljahre“, dann ist dies oft ein riesiger Schock. Ihr habt vielleicht eure Familienplanung noch nicht abgeschlossen oder noch gar nicht begonnen. Vertraut euch auf jeden Fall eurer Familie und euren Freunden an. Der Rückhalt eurer Liebsten ist in dieser Phase unverzichtbar! Ihr müsst das Ganze nicht mit euch selbst ausmachen.

1 C. Mann; Auf gutem Weg durch die Wechseljahre; MMW 2019. 3/ 161

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